Schule in Russland

 THS Bielefeld, Deutschland - Schule Nr.2 Welikij Nowgorod, Russland
Da Bielefeld die Partnerstadt von Weliki Nowgorod ist, konnte im Oktober 2017 eine Partnerschaft zwischen der Schule Nr. 2 in Weliki Nowgorod und der THS geschlossen werden. Das Austauschprogramm begann im Mai 2018 mit einem Schüleraustausch in die russische Partnerstadt. Seitdem findet ein jährlicher Schüleraustausch mit Gegenbesuch der russischen Partnerschule statt, an dem je 10-15 Schüler und 2 Lehrkräfte beteiligt sind. Themenorientierte Projektarbeit steigert die Schülermotivation und führt zu beeindruckenden Ergebnissen. Im Jahr 2019 fand ein Tanzprojekt mit Aufführung im Stadttheater von Welikij Nowgorod statt. Für das Jahr 2020 streben wir ein gemeinsames Sportprojekt an, mit dem Schwerpunkt Ballsport. 
 Finanzielle Unterstützung erfahren wir durch die DRJA, die Stiftung Deutsch–Russischer Jugendaustausch und die Stiftung für Städtepartnerschaften der Stadt Bielefeld. 

Reise der THS zur Partnerschule Nr.2 in Welikij Nowgorod 2019

 Reise der THS zur Partnerschule Nr.2 in Welikij Nowgorod Bericht der Lehrer
 Bei strahlendem Sonnenschein erkundeten wir am Tag 2 (7. September) St. Petersburg. Wir hatten eine sehr nette Museumsführerin namens Olga, die Deutschlehrerin an einem Gymnasium ist. Drei Stunden lang erkundeten wir die Eremitage und bewunderten die Kunstwerke. Über 1000 Räume sind hier zu finden und es gibt eine Legende, dass die Geister der Touristen, welche sich verlaufen haben, als Gerippe abends umherspuken. Die Eremitage hat verschiedene Gebäude, z.B. den Winterpalast und die kleine Eremitage. Seit ein Besucher eins der Kunstwerke mit Schwefelsäure zerstörte, gibt es strenge Kontrollen am Einlass. Jacken und Taschen werden abgegeben, und überall sind mindestens zwei Personen des Wachpersonals anwesend. Die Schülerinnen und Schüler waren überrascht von den vielen Kunstwerken, die Bibelszenen darstellen, und vor allem die zahlreichen unbekleideten Damen auf den älteren Gemälden. Die Jungen überlegten, ob man damals keinen Sport getrieben habe, und wunderten sich über das ungewohnte Schönheitsideal der damaligen Zeit. Einige Schüler hatten die Idee, die Eremitage mit Achterbahn und Audioguides auszustatten, um die Attraktivität des Museums zu erhöhen. 
 Interessant war auch die Legende um die schöne Danai, die von ihrem Vater eingesperrt wurde, da der Sage nach ihr zukünftiger Sohn nach seinem Leben trachten würde. Dania ist auf den Bildern immer von goldenem Regen umgeben oder goldenen Münzen, da fragten sich unsere Schüler, ob man wirklich so viel Geld benötigt, wenn man eingesperrt ist. Und warum Zeus, der auch dargestellt wird, sie nicht einfach gerettet hat. Und natürlich endet die Geschichte so, dass Danai trotz allem schwanger wird und ihr Sohn den Großvater tötet.
 Nachmittags gönnten wir uns alle ein gutes Essen in einer der sogenannten Kantinen, die für Russland typisch sind. Man stellt sich an mit Tablett und tut alles drauf, was man gerne essen möchte. Dabei muss man gut rechnen, denn jeder Schüler hatte 400 Rubel zur Verfügung. Und dann natürlich noch eine 2. Runde, um alles zu probieren, was man vorher vergessen hatte. Wir nutzten die Gelegenheit für einen Schnellkurs in Tischmanieren: Man fängt zusammen an zu essen und wartet, bis wirklich alle fertig sind. Das Handy hat beim Essen auch keine Funktion – außer für ein cooles Foto der Speisen. 
 Unsere THSler hatten im Anschluss Freizeit, und durften sich im Bereich des Nevsky Prospekt im Zentrum von St. Petersburg frei bewegen. Pünktlich um 19 Uhr waren alle am Treffpunkt, dem Singer Haus mit der Weltkugel auf dem Dach, und die Freizeit wurde noch einmal verlängert. Um 22:30 Uhr war Nachtruhe im Hotel angesagt.
 Vom 8.-14. September waren alle Schülerinnen und Schüler in Gastfamilien in Welikij Nowgorod untergebracht, und es war absolut super!  Mit einem Mix aus Englisch, Deutsch und Russisch klappte die Verständigung sehr gut, nur selten musste man auf Google Übersetzer zurückgreifen.
 Am 10. September wurden wir von der Stadt Nowgorod offiziell empfangen, und unsere Schüler und Schülerinnen hatten sich sehr schick angezogen, mit Kleidern, hochhackigen Schuhen oder Hemd und schwarzer Hose. Die Beauftragte für Tourismus hielt eine Rede, genau wie Frau Shanaeva, die Beauftragte für Bildung. Es gab einen interessanten Film über die Beziehung zwischen Bielefeld und Nowgorod und die facettenreiche Städtepartnerschaft. Die Schüler durften viele Fragen stellen, und konnten sich dabei im Fernsehen an den Monitoren betrachten. Zum Abschluss bedankte sich Frau Stebbing im Namen von Herrn Norkowski für die wunderbare Gastfreundschaft und die sehr gut verlaufende Schulpartnerschaft. Ideen für zukünftige Projekte sind schon in Arbeit und wir freuen uns auf die weitere  produktive Zusammenarbeit. An dieser Stelle wird schon einmal verraten, dass es um das Thema Sport geht. Schließlich sind wir ja Sportschule.
 Jeden Tag hatten die Schüler 1-3 Stunden Unterricht mit den Gastschülern zusammen, und am meisten Spaß im Sportunterricht. Begeistert wurden Volleyball, Fußball und Völkerball gespielt, man muss hier feststellen, dass die THS deutlich häufiger gewonnen hat. Täglich war im Anschluss Tanzunterricht, der immer 2-4 Stunden dauerte. Für unsere Schüler war das sehr anstrengend und ungewohnt, vor allem die Fußballer unter ihnen hatten mit den Schrittfolgen zu kämpfen. Die Tanzlehrerin hatte sich eine komplizierte Choreografie ausgedacht, und folgte ihrem Plan konsequent. Wenn es schwierig wurde, gab es eine Pause und die Schüler, die vom Plan abwichen, mussten extra üben, unter den strengen Augen der Tanzlehrerin. Nach den ersten beiden Tagen gab es kaum jemanden, der sich nicht an die vorgeschriebenen Schritte hielt und alle haben mit voller Konzentration geübt. Zur Belohnung fand die erste Kostümprobe statt – die Mädchen bekamen bunte Kleider und die Jungs bunte Umhänge. Pink und gelb, leuchtend lila und blau? Beschwerden der Schüler wurden einfach ignoriert, und es galt: Tanzen, Tanzen, Tanzen.
 Die Lehrerinnen der THS waren sehr beeindruckt, denn nach dem 1. Tag konnten sie leider aus organisatorischen Gründen nicht mehr mittanzen. Das Durchhaltevermögen der Schülerinnen und Schüler der THS hat uns wirklich sehr imponiert, super gemacht! 
 Mittags aßen wir immer in der Schulmensa, dort wurde extra für uns gekocht, und es gab ein vier Gänge Menü mit Tee und Wasser: Salat, Suppe, Brot, Hauptspeise mit Fleisch und Nachtisch.
 Niemand musste verhungern nur die Jungs meinten, dass die Portionen größer sein könnten.
 Tanzen verbrennt eben Kalorien – und daher gaben alle Gastfamilien jedem Schüler morgens einen Rucksack mit Proviant mit, auf den die Lehrer ziemlich neidisch waren.
 Abgesehen vom Tanzen hatten wir auch mehrmals Musikunterricht in der Musikschule, mit typisch russischen Instrumenten. Wir durften sogar im Orchester mitwirken und auf der großen Bühne stehen.
 Zum Abschluss der Woche bekamen unsere Schüler Zertifikate von der Musikschule und der Tanzschule. Und das Beste kommt zum Schluss: Wir durften unser Tanzprojekt im Stadttheater von Nowgorod aufführen. Es gab eine Generalprobe und die Schüler konnten sich in den Garderoben der Künstler umziehen und schminken. Mit den bunten Kostümen, der Musik und dem Ambiente war es ein unglaublich toller Auftritt. Lehrer, Eltern, Schüler und Schulleitung waren anwesend. Die Beauftragte für Bildung und Erziehung, Frau Irina Shanaeva, nahm sich Zeit für uns, obwohl sie eigentlich woanders zu tun hatte und zwei wichtige Termine zur gleichen Zeit anstanden. Die Lokalpresse und der Reporter der Stadtverwaltung von Nowgorod machten Fotos.
 Am Samstag, den 14. September hieß es Abschied nehmen und selten haben wir so viele Tränen vergossen. Immer wieder musste man zum Einsteigen in den Bus auffordern, und Eltern und Schüler mussten getröstet werden. Von St. Petersburg aus flogen wir nach Berlin, und nahmen von dort aus den ICE nach Bielefeld. Das wäre fast schief gegangen – denn Frau Stebbing steckte mit den Zugtickets im gläsernen Fahrstuhl fest. Sie konnte den ICE  und die Schüler sehen, aber die Tür ging nicht auf und der Computer wiederholte seine Ansage pausenlos. Glück gehabt, die Tür ging auf, aber genau da pfiff der Schaffner zur Abfahrt. Frau Moser stellte sich mutig in die Tür, um den ICE aufzuhalten.  Eine lange steile Rolltreppe später und ein netter Schaffner machten das Unmögliche möglich, alle waren an Bord. Übrigens in Wagen 34 und eigentlich war Wagen 24 für uns reserviert – aber man kann sich ja mal vertun. Um 21:30 kamen wir pünktlich in Bielefeld an. Im März 2020 findet der Gegenbesuch der Schule Nr.2 in Bielefeld statt, und darauf freuen wir uns sehr.  
 Sb (Sylvia Stebbing) 

Berichte der Schüler

  
  Mika 
 
 Unsere Reise nach Nowgorod startete am 6. September. Wir sind an diesem Tag von Düsseldorf nach St. Petersburg geflogen. 
 Als wir angekommen waren haben wir unsere Koffer auf das Hotelzimmer gebracht und uns auf eine Stadtrundfahrt in St. Petersburg gemacht.
  
 Am zweiten Tag waren wir u.a. in Museen der Stadt. Die Museen waren sehr eindrucksvoll und die Gebäude waren teilweise sehr prunkvoll ausgestattet.
  
 Am dritten Tag sind wir zu unserer Gastfamilie in Nowgorod gekommen.
 Mein Gastfamilie war sehr nett und freundlich zu mir. In der Schule Nr. 2  fand zu der Zeit ein kulturelles Tanzprojekt statt. Hierzu wurden typisch russische Tänze einstudiert. Wir Austauschschüler wurden sofort eingebunden. Am Ende der Woche haben wir den Tanz im Rahmen eines Theaterstücks aufgeführt.
 Für die Aufführung mussten wir traditionelle Kleidung tragen. Das war sehr ungewohnt, aber auch sehr witzig!
  
 Die Zeit in meiner Gastfamilie war sehr schön. Wir haben außerhalb der Schulzeit noch viele Aktivitäten unternommen. Am 14. September sind wir zurückgeflogen. Ich freue mich auf den Besuch meines Gastkindes im kommenden Jahr!
                                                          Luca                              06.10.19
  
 Vom 6 September bis zum 14 September war ich mit zwei Lehrern, drei Freunden und noch ein paar anderen Leute in Russland. Dort war ich zwei Tage in Sangt Petersburg in einem Hotel und sechs Tage in Nowgorod, als Gastkind in einer Gastfamilie. In Russland gab es insgesamt immer sehr leckeres Essen, bis auf das in der Schulkantine. Die Reise war auch sehr schön, besonders der Flug. Am dritten Tag sind wir dann mit einem Bus von Sangt Petersburg nach Nowgorod gefahren. Bei der Ankunft haben uns die Gastfamilien herzlich willkommen geheißen. Mit dem Gastkind (Sascha) habe ich mich sofort angefreundet. Alle konnten gut Deutsch reden. Ich fand es toll das meine Freunde bei den Freunden von Sascha wohnten. Sascha und ich haben viele großartige Sachen gemacht. Am besten fand ich das Kart fahren, denn das war cool. Morgens bis mittags waren wir in der Schule und mussten meisten tanzen. Das hat gar keinen Spaß gemacht. Aber insgesamt gesehen hatten wir viel  Spaß und es war ein tolles Erlebnis. Leider ist die Zeit in Russland viel zu schnell vorbei gewesen und ich freue mich schon darauf Sascha wieder zu sehen.
  
 Robert
  
 Mein bestes Erlebnis in Russland
 Mein bestes Erlebnis in Russland war,
 als wir gegen die Russen Völkerball,
 Volleyball und Fußball gespielt haben.
 Als erstes haben wir Russischen Völkerball
 gespielt, da die Russen eigene Regeln 
 hatten, haben wir verloren. Nach Völkerball 
 haben wir Volleyball gespielt, weil wir nicht 
 eingespielt waren, haben wir die erste Runde 
 21 zu 25 verloren. Die zweite Runde haben 
 wir 25 zu 17 gewonnen. Und die dritte 
 Runde haben wir 16 zu 4 gewonnen. Und zu
 Guter Letzt haben wir vier deutsche Jungs
 gegen vier russische Jungen Fußball gespielt.
 In unserer Mannschaft waren Luca, Mika,
  Noah und Ich. Wir vier konnten nicht besonders 
 gut Fußball, aber wir haben es noch hingekriegt
 4:0 zu gewinnen. 
 
 Dienstag 10.09.2019
 Am Dienstag den 10.09.2019 haben wir uns um 08.10 Uhr in der Schule getroffen, danach hatten wir freiwilligen Unterricht der eine Stunde und 40 Minuten dauerte. 
 Als wir fertig waren, sind wir zu der Tanzschule gegangen und haben eine Stunde unseren Tanz weiter geprobt. Von 12:00 bis 13:30 haben wir in der Sporthalle der Schule Sport gemacht. In der Sporthalle haben wir Fußball, Volleyball und Völkerball gespielt.
 Um 14:00 Uhr haben wir in der Schulmensa Mittag gegessen. Als wir fertig waren mit dem Essen, haben uns unsere Gastschüler von der Schule abgeholt. Den Rest des Tages hatten wir Freizeit, die wir mit unserer Gastfamilie sehr genossen haben. 
 -Julina  
 
 
 
 
 
Besuch der Schule Nr.2 aus Welikij Nowgorod 22.11.-01.12.2018
 
 Besuch der Schule Nr.2 aus Welikij Nowgorod an der THS in Bielefeld 22.11.-1.12.18
 Seit dem 11.10.2017 hat die Theodor-Heuss Schule eine Partnerschule in Welikij Nowgorod, die Mittelschule mit Schwerpunkt Sprachen, genannt Schule Nr.2.  Gemeinsam arbeiten wir  am Projekt "Meine Stadt-Deine Stadt am Beispiel Kunsthandwerk: Kennenlernen, Gemeinsames entdecken und Unterschiede erkennen". Im Mai 2018 flogen 14 Schüler der THS im Alter von 12-15 Jahren nach Russland und erlebten dort eine spannende Zeit. 
 Nun fand der Gegenbesuch in Bielefeld statt. 16 Schüler und ihr Lehrer Herr Valerij Grigorov, die Schulleitung Frau Ludmilia Obolenskaja und die Beauftragte für Bildung und Erziehung Frau Irina Shanaeva besuchten Bielefeld vom 22.11.-1.12.2018. Lehrer und Schüler fühlten sich schnell wie zu Hause, denn die meisten waren bei ihren ehemaligen Gästen der Reise im Mai untergebracht. Die Kommunikation fand gleich in drei Sprachen statt, Englisch, Deutsch und Russisch, da viele der gastgebenden Schüler Russisch sprechen können und es an der THS auch eine Russisch AG gibt. Einige sprachliche Hindernisse sorgten für Heiterkeit: Wer rasiert den Rasen der THS? Und wo gibt es Damenbinden für ein verletztes Knie? Die Schüler hatten ein volles Programm mit Workshops in der Kunsthalle, dem Museum Wäschefabrik, dem Bauernhausmuseum und dem Teutolab. 
 Einer der Höhepunkte war unser Besuch im Bundestag  in Berlin, auf Einladung des Abgeordneten Herrn Straetmanns. Dieser stellte sich einer wahren Fragenflut: Wie viel verdienen Sie und was machen Sie mit Ihrem Geld?  Wie wird man Politiker? Wie beurteilen Sie  das Verhältnis zwischen Russland und Deutschland? Da Herr Straetmanns regelmäßig im Fußballteam des Bundestags spielt, ist er auch schon gegen ein russisches Team der Duma angetreten.
 Der abendliche Besuch bei Dr. Oetker wird allen Beteiligten ebenfalls lange in Erinnerung bleiben, denn hier verschwand die Beauftragte für Erziehung und Bildung  plötzlich spurlos. Nach über 90 Minuten intensiver Suche tauchte diese an der Straßenbahnhaltestelle Altenhagen wieder auf, sie hatte sich im Dunkeln verlaufen und beschlossen, mit der Straßenbahn zurück zur Gastfamilie zu fahren. 
 Ein Empfang im Rathaus Bielefeld mit Einladung zum Mittagessen, organisiert durch den Beauftragten für Städtepartnerschaften Olaf Selonke, war ein weiteres Highlight. Die Schüler sangen traditionelle russische Volkslieder und befragten das Ratsmitglied Herrn Grün insbesondere zum Thema Schulpolitik.
 Die Abschiedsfeier am 30.11. war ein tolles Event. Russisch-deutsche Dekoration, Filme, Fotos, Reden und Gesang waren der Auftakt zu einem von den Eltern gestalteten großartigen Buffet und einer Disco.
 Am Samstag, den 1.Dezember wollten alle Gäste um 5:58 Uhr mit dem Regionalexpress zum Flughafen fahren, und dann plötzlich fiel der Zug aus. Mutig setzten sich daraufhin 20 "Schwarzfahrer" in den nächsten Zug, einen ICE, um den Rückflug nach St. Petersburg zu erreichen. Sofort wurden wir kontrolliert, aber hatten Glück, denn die Zugbegleitung zeigte Verständnis.
 Die Schüler der THS und ihre russischen Gäste verstanden sich wunderbar, unabhängig davon, was in der Politik geschieht, hier haben sich echte Freundschaften entwickelt. Unsere Partnerschaft mit der Schule Nr.2 ist langfristig angelegt, und die nächsten Besuche im September 2019 und im März 2020 sind schon geplant.
 Sylvia Stebbing
 Koordinatorin Internationale Schulpartnerschaften der THS 
 
 Schulischer Austausch: Reise nach Welikij Nowgorod Russland zur Schule Nr.2 vom 11.-20 Mai 2018
 Projekt: Deine Stadt-meine Stadt am Beispiel Kunsthandwerk: Kennenlernen, Gemeinsames entdecken und Unterschiede erkennen.
 Am Freitag den 11. Mai ging es früh los, um 4:30 trafen wir uns am Hauptbahnhof in Bielefeld.
 Alle 14 Schüler waren pünktlich und hatte ihren Reisepass dabei. Mit dem RE6 ging es dann zügig zum Flughafen Düsseldorf. Der anschließende Skytrain beunruhigte einige unserer Schüler und das Thema wird sicher im Physikunterricht weiter verfolgt: Warum fällt der Skytrain nicht runter? Und weshalb kippt er nicht nach links oder rechts?
 Am Flughafen checkten wir als Gruppe problemlos ein. Unser Gate war gegenüber von den Gates der Flüge in die USA. Und dann trafen wir einen Promi! Der Trainer von "The Biggest Looser"  war von den Mädchen entdeckt worden. Geduldig stellte er sich für eine Fotosession zur Verfügung. Unsere Jungs waren irritiert. Kreischende Teeniemädchen sind eine Herausforderung.
 Im Flugzeug saßen wir in den Reihen 3,4 und 21. Plätze hatte wir so getauscht, dass jeder zufrieden war. Es gab einen leckeren Snack mit dicker Käse und Schinkenfüllung. Unsere Schüler machten Fotos von den vorbeifliegenden Wolken oder ruhten sich aus.
 Gegen 14:40 erreichten wir St. Petersburg. Es war super Wetter, Sonnenschein und kein Wind! Der russische Lehrer Herr Valery Grigorov wartete schon auf uns. Schnell ging es zum Bus. Und hier wurde es schwierig: Wir hatten zu viel Gepäck. So mussten einige ihre Sitzplätze opfern und den Koffern zur Verfügung stellen. Abwechselnd saßen zwei von uns dann auf unserem selbst kreierten VIP Platz, Frau Mosers Koffer. Überall war Stau und wir kamen erst nach knapp 5 h in Nowgorod an. Dort warteten schon die Gastfamilien.
 Jede hatte ein Schild gemalt mit dem Namen des Gastschülers und einige hielten sogar Ballons und Geschenke bereit. Unsere THSler waren teils etwas schüchtern und mussten in die richtige Richtung "geschubst" werden. Diejenigen, die sich via Social Networks schon ausgetauscht hatten, hatten es da etwas leichter.
 Herr Grigorov und sein Sohn fuhren die Lehrer zum Hotel. Dort angekommen, stellten wir fest, dass ein Koffer fehlte, ausgerechnet der mit allen Gastgeschenken. Sichtlich beunruhigt fanden einige Telefongespräche der russischen Lehrer statt. Eigentlich dachten wir, dass eine Gastfamilie den Koffer aus Versehen mitgenommen hatte. Nach 45 Minuten war der fehlende knallblaue Koffer wohlbehalten mit Inhalt zurück, und der Dieb (ein junger Mann, der behauptete der Koffer gehöre seiner Oma) von der Polizei festgenommen. Ende gut, alles gut.
 Am Samstag und Sonntag war Familienwochenende angesagt, unsere Schüler machten mit ihren Gastfamilien Ausflüge zum Wasser, besichtigten die Stadt Nowgorod und vieles mehr.
 Die Lehrer trafen sich mit dem russischen Koordinator Herrn Grigorov und fuhren mit dem Schiff über den Fluss Wolchow. Bei strahlendem Sonnenschein genossen wir die Fahrt und bekamen viele Informationen über die Gründung und die Geschichte von Nowgorod.
 Abends fand in Nowgorod ein Farbfest statt- auf einigen der Bilder kann man unsere Schüler erkennen, die begeistert teilgenommen haben. Frau Moser und Frau Stebbing genossen die Musik und freuten sich auf das Ballonfest. Eine großartige Stimmung und wunderbare Fotokulisse.
 Am Sonntag besuchten die Lehrer die Museen im Kreml und waren sehr beeindruckt von den ausgestellten Exponaten. Eine Ausstellung zum 2. Weltkrieg war besonders interessant und machte uns nachdenklich.  Da das Wetter so gut war, konnte man auf der Kreml Mauer entlang laufen und die Aussicht genießen.
 Nachmittags brachte uns Herr Grigorov zu einer Lehrerin, die uns zum Essen in ihre Wohnung eingeladen hatte.  Bei Broten mit Speck und Gewürzgurke und dem berühmten Mayonaisesalat bekamen wir viele wertvolle Informationen über die langjährige Partnerschaft zwischen Bielefeld und Nowgorod.
 Abends gingen wir mit Herrn Grigorov auf ein Konzert mit klassischer Musik, das sich plötzlich als Rockkonzert entpuppte. Hier trafen wir wieder auf viele Schüler, deutsche und russische. Auch die angehende russische Abiturklasse war vor Ort.  Zwischen Farbpulver, Leuchtballons und Handylicht genossen alle die Atmosphäre.
 Montag, den 14.Mai dann begann unser offizielles Programm. Es gab eine wunderbare Begrüßungsfeier in der Aula. Standardtanz, Volkstanz, Gesang und Theater wurden perfekt dargeboten und von unseren Schülern mit folgenden Kommentaren versehen:
 "Das ist ja perfekt"-"Wie machen die das?" "Das könnte ich mir alles gar nicht merken"
 "Die Schulen in Deutschland sollten viel strenger sein"   "Wir sollten an deutschen Schulen viel mehr auswendig lernen müssen"  "Wir würden auch gerne mehr tanzen im Sportunterricht"   "Ich würde mir das alles nicht trauen"
 Im Anschluss besuchten die Schüler den Unterricht und die Lehrer wurden von der Schulleitung Frau Ludmilla Obolenskaja und der Beauftragten der Region für Bildung und Erziehung Frau Irina Schanajewa empfangen. Im Schulleiterbüro erwartete uns ein kleiner Imbiss und erste Fragen des Austauschs wurden geklärt, ebenso erfolgte eine Planung des Gegenbesuchs in Bielefeld. Man einigte sich auf Ende November, damit auch der Weihnachtsmarkt in Bielefeld besucht werden kann.
 Unerwartet tauchten Mittags viele Gasteltern an der Schule auf und brachten unseren Schülern Sonnencreme, Käppis und Wasser, denn sie sorgten sich sehr um ihre Gastkinder. Davon waren wir sehr beeindruckt und überlegten, wie viele der deutschen Eltern wohl ihre eigene Mittagspause dafür geopfert hätten.
 In der Schulmensa gab es ein leckeres Mittagessen, und für die deutschen Schüler war alles schon liebevoll gedeckt, niemand musste sich anstellen. Drei Gänge und Getränke später ging es zur Stadtführung. Bei großer Hitze mit 38 C im Schatten erkundeten wir Nowgorod mithilfe der Fremdenführerin Galina, die perfekt Deutsch konnte. Galina erklärte uns bei vielen Gelegenheiten auch das traditionelle  Kunsthandwerk in Nowgorod, z.B. das Herstellen von Gegenständen aus Birkenrinde und der Erstellung von Haushaltsgegenständen aus Zedernholz.
 Auf dem Weg durch die Stadt legten wir immer wieder Fotostopps ein. Am Ende dann sahen wir die haushohe Weltkarte aller Hansen und konnten auch einen Blick auf die zahlreichen Kirchen nebenan werfen. Eine der Kirchen hat einen regelrechten Trampelpfad drum herum, da müssen der Legende nach alle alleinstehenden Damen Freitagnachmittags laufen und die Kirche 3x umrunden, um dann möglichst bald einen Mann zu finden. Auf hohen Hacken (wir hatten uns schick gemacht für das offizielle Treffen am Vormittag) fiel uns das etwas schwer aber wir gaben unser Bestes.
 Die Presse kam um von uns ein Gruppenfoto zu machen und dann hatten unsere Schüler um 17 Uhr endlich Freizeit.
 Am Dienstag, den 15. Mai wurden wir von der Verwaltung der Stadt Nowgorod empfangen.
 Alle Schüler hatten sich fein gemacht und zwei unserer Jungs kamen sogar im Anzug.
 Im großen Ratssaal wurden wir feierlich begrüßt und die Beauftragte für Tourismus hielt eine Rede über die langjährige Freundschaft zwischen Bielefeld und Welikij Nowgorod. Sie  zeigte uns eine Powerpoint Präsentation, mit vielen bekannten Gesichtern, z.B. dem Oberbürgermeister Herrn Pit Clausen. Die Schüler durften Fragen stellen und Fotos machen. Da sich alle besonders gut benommen hatten, durften wir ausnahmsweise auch die Verwaltung in anderen Etagen besichtigen und eine Ausstellung der Geschenke aller Partnerschulen der Stadt Nowgorod besichtigen, das war ziemlich spannend, denn einige Geschenke kamen aus China und Japan, und natürlich auch vieles aus Bielefeld und Herford.
 Dann lief uns der Oberbürgermeister über den Weg und nahm sich Zeit für eine kurze Begrüßung. Das war tatsächlich eine Ehre, denn bei so vielen Besuchergruppen (es war die internationale Woche in Nowgord) hatte er sicher viel zu tun. Die Presse war auch vor Ort und am nächsten Tag gab es einen ausführlichen  Artikel in der Zeitung über unseren Austausch.
 Nun ging es zum Workshop Kunsthandwerk: Zur Vorbereitung sah jede Gruppe einen Film über das entsprechende Kunsthandwerk und die Traditionen. In 2 Gruppen wurden Löffel aus Kiefernholz bemalt und Lederbeutel genäht. Wir dachten natürlich, das wäre alles ganz einfach, aber das war es nicht. Anbei einige Bilder unserer mehr oder weniger erfolgreichen kreativen Bemühungen.
 Die Workshopleiter waren sehr freundlich und geduldig. Auch hier stellten unsere Schüler fest: Die russischen Schüler machten alles ganz genau und konnten sich viel besser konzentrieren, ihre Ergebnisse waren auch etwas qualitativer. 
 Am Abend wurden Frau Moser und Frau Stebbing von der Schulleiterin zum Essen in ein traditionell ukrainisches Restaurant eingeladen und es wurde ein geselliger Abend.
 Am Mittwoch, den 16. Mai war Einiges los. Einige unserer Schüler litten an Nasenbluten, das sicher durch die Hitze und das ungewohnte Klima verursacht wurde. Eine Schülerin bekam in ihrer Gastfamilie sogar einen privaten Hausarztbesuch, das ist in Russland sehr selten und ziemlich teuer. Einer anderen Schülerin war das Handy in die Toilette gefallen und Tränen flossen. Weitere Tränen gab es, da eine Schülerin in ihrer Gastfamilie etwas unglücklich war. Herr Grigorov handelte sofort und löste das Problem und nach 1 h zog diese Schülerin schon freudestrahlend um. Weitere Schüler waren mit Mückenstichen überseht und hatten beachtliche  Beulen an Armen und Beinen. Ein Schüler der THS musste zur Schulleitung und sollte diszipliniert werden, da er eine kurze Hose anhatte und keine Schuluniform. Alle dachten, er wäre ein russischer Schüler! Als der Irrtum aufgeklärt wurde, gab es viel Gelächter und einen sehr erleichterten jungen Bielefelder.
 Heute war Sporttag: Da die die THS ja eine offizielle Sportschule ist, war das eine super Gelegenheit uns zu beweisen. Das Kricket und Baseball ähnliche Spiel fand bei schönstem Wetter draußen statt und fast alle machten mit. Nur Frau Moser als Paparazzi durften zuschauen. In deutsch-russischen Teams musste man viel und sehr schnell über das ganze Spielfeld hin und her rennen und es war total spannend. Zum Glück hatten die Schüler und Frau Stebbing Turnschuhe an. Das Team mit Oliver gewann knapp mit 3:2.
 Mit dem Bus ging es dann zum Kloster und zum Ilmensee. Hier erzählte uns die Fremdenführerin Galina erneut alles Wissenswerte. Leider musste Frau Stebbing diese Führung unterbrechen und abkürzen, denn tausende Mücken umschwirrten uns. Einige der Jungs hatten Hundertschaften auf ihren Jeans sitzen. So besichtigten wir eher als gedacht das Kloster, in dem auch der Präsident Putin vor kurzer Zeit Gast eines Gottesdienstes gewesen war. Das Kloster hat nur noch 4 Mönche und einen Abt, der sehr schwungvoll mit seinem Auto durch den Klostergarten fuhr und dabei nicht zimperlich einen Teil der Bepflanzung mitnahm. In der Kirche haben wir viele Informationen über die verschiedenen Ikonen bekommen und ebenfalls Interessantes über die Art der Bemalung erfahren. Viele Bilder sind auf Holz gemalt, andere auf Steinplatten.
 Weiter ging es zum Freilichtmuseum Witoslawilitzi, in dem sehr viele unterschiedliche Arten von Holzhäusern aller Jahrhunderte aus dem Teil von Russland aufgebaut sind. Man kann jedes besichtigen und die realistisch nachgestellte Inneneinrichtung bewundern. Die Großeltern durften immer auf dem großen Schlafplatz am Feuer schlafen. Ein rotes Ei auf dem Regal schützte vor Feuer. Es gab kaum Licht und die Frauen mussten im Dunkeln mahlen, weben, waschen und kochen.
 Es gab eine Männerbank und eine Frauenbank, auf der dann auch der Besuch schlafen musste. Das Vieh wohnte mit im Haus, auf der unteren Etage. Statt Glas hatte man Tierhäute in den Fensterrahmen.
 Abends dann hatten die Schüler Zeit in den Gastfamilien und die deutschen und russischen Lehrer wurden von der Beauftragten für Bildung und Erziehung zum Essen eingeladen. 
 Gastgeschenke wurden ausgetauscht und bewundert und Frau Moser musste pausenlos übersetzen. Dabei erfuhren wir, dass in der Schule Nr.2 Staatsprüfungen stattfinden und die betroffenen Lehrer und Schüler mit Kameras in den Klassen von Moskau aus überwacht werden können.
 Übergangsweise sind auch einige Scanner in bestimmten Türen der Schule eingebaut und sämtliche Handys der Schüler UND Lehrer verboten. Wer sich nicht daran hält, muss vor Gericht und eine Geldstrafe zahlen. Diese rigide Regelung finden unsere Schüler nicht schlimm, man war der Ansicht, dass diese Maßnahme sicher sehr erfolgreich ist und niemand schummeln kann.
 Am Donnerstag,  den 17.  Mai fanden weitere Workshops zum Thema Kunsthandwerk statt. Dieses Mal mussten wir ca. 35 Minuten weit laufen und übten dann in  2 Gruppen das Wolle Filzen für einen traditionellen Hut und das Flechten mit Birkenrinde für ein Lesezeichen. Hier besichtigten wir auch eine Ausstellung zum Thema.
 Die deutschen Schüler machten begeistert mit und die russischen Schüler erklärten und übersetzten wenn nötig. Es machte viel Spaß und klappte definitiv besser als das Holzlöffelbemalen. Später machten wir ein Gruppenfoto mit Nowgorod T-Shirts vor der Schule. Extra für uns wurden noch mehr Shirts bestellt, damit auch jeder die richtige Größe bekam. Vor der Schule übten auch die 9. Klässler für ihren Abschluss. Laute Popmusik erklang und moderne Tänze wurden eingeübt. Die Konrektorin machte sogar mit und unsere Schüler waren wieder positiv überrascht, wie modern und bunt  Russland ist.
 Nach dem hervorragenden Mittagessen in der Mensa gingen wir zur Musikschule, hier bekamen wir ein Privatkonzert von der Gruppe MOSAIC. Es war wirklich toll, moderne und traditionelle Liefer und Volkslieder, Gesang und Tanzvorführungen. Diese Nowgoroder Volksmusikgruppe wird auch bei der WM in St. Petersburg auftreten und reist überall in der Welt herum.
 Schließlich mussten wir sogar mitspielen und musizieren-Übung macht den Meister.
 Freitag, der 18. Mai war der letzte Tag für uns in Nowgorod. Morgens gab es eine Abschiedsfeier in der Aula, und viele bunte Vorführungen und eine Rede der Schulleitung.
 Dann zeigte die THS ihren in der AG erstellten Film "Ein Tag an der THS Bielefeld" und im Anschluss die Schule Nr.2 einen Film über ihre Schule. In einer feierlichen Zeremonie bekamen alle Schüler aus Bielefeld von der Schulleitung ein Abzeichen mit dem Logo der Schule überreicht. Unsere Schüler bedankten sich einzeln bei der Schulleitung Frau Oboleskaja für die wunderbare Zeit und die herzliche Aufnahme. Sie überreichten eine Karte und Schokolade. Oliver von der THS übersetzte alles in beide Sprachen und machte das ganz prima. Schließlich durfte er sogar am Schulleiterschreibtisch sitzen und fast hätten wir ihn in Nowgorod gelassen so gut hat es ihm gefallen. 
 Der 2. Teil der Abschiedsfeier Kudessi fand in einer anderen Musikschule statt, und hier erwartete uns wieder farbenfrohe Tracht, klassische und moderne Musik und viel Atmosphäre.
 Dem Frühlingsfest entsprechend durften dann alle deutschen und russischen Schüler mit der 
 Tanzgruppe gemeinsam Hefeteig kneten und Vögel formen, die dann im Ofen gebacken werden. 
 Während die Vögel backten, bauten die Musiker und Tänzer in Windeseile ein Buffet auf, und verschiedene Pfannkuchen und Füllungen und der typisch russische Tee wurden serviert.
 Einer der vielen Vögel enthält eine Glücksmünze. Draußen dann tanzten alle gemeinsam über die Wiese zu Akkordeonmusik und auch die Lehrer machten alle mit.
 Hannah hatte schließlich Glück und ergatterte den Vogel mit der Glücksmünze. Zur Belohnung wird man von den jungen Männern hoch in die Luft geworfen - das wollte sie dann lieber doch nicht.
 Nachmittags ab 15 Uhr hatten alle Freizeit. Die Lehrerinnen besuchten ein modernes Shoppingzentrum, in dem auch viele Schüler mit ihren Gastfamilien waren. Plötzlich wurde es dunkel und sehr still - Evakuierung. Alle mussten ganz schnell raus und das Gebäude verlassen. Die Rolltreppen standen still und überall waren Wachleute. Die Tore bewegten sich schon nach unten, als die letzten von uns endlich draußen ankamen. Es gab keine Panik und alle verhielten sich vorbildlich-und nach einer halben Stunde war alles vorbei und die Menschen strömten wieder in die Geschäfte.
 Am Samstag, den 19. Mai trafen sich alle Lehrer und Schüler um 5:40 frühmorgens am Bahnhof in Nowgorod. Es erfolgte ein tränenreicher Abschied, und alle freuen sich auf ein Wiedersehen im November in Bielefeld. Herr Grigorov ließ es sich nicht nehmen, mit uns mitzufahren, um sich um uns zum kümmern. Mit umfangreichen Lunchpaketen durch die Gastfamilien versehen,  ging es dann mit einem großen Reisebus nach St. Petersburg. Das dauerte dieses Mal nur 2 Stunden, und so kamen wir pünktlich zum Treffpunkt mit der Stadtführerin. Während der 4 stündigen Stadtrundfahrt bekamen wir fast alle Sehenswürdigkeiten präsentiert und durften an vielen Stellen aussteigen und Fotos machen.
 Zwischendurch feierten wir noch Frau Mosers Geburtstag und es gab ein improvisiertes Ständchen.
 Am Ende ging es zum Hotel Lomonosov - absolut zentral gelegen, in einer kleinen Nebenstraße direkt an einer der Haupteinkaufsstraßen. Unsere Schüler waren begeistert - die Doppelzimmer waren sehr luxuriös und alle Schüler zufrieden. Die Lehrer und 2 der Jungs hatten Zimmer in der obersten Etage. Da hatten die Lehrer mehr Glück, denn das Zimmer war riesig, 2 Fernseher und 2 Badezimmer und 3 Sofas. Alle Schüler kamen vorbei, um es zu bestaunen.
 In 3er Gruppen durften alle selbständig St. Petersburg erkunden und viele Schüler gingen zuerst zum Essen. Herr Grigorov verabschiedete sich von uns und fuhr mit dem Bus zurück nach Nowgorod.
 Um Mitternacht feierten wir erneut Geburtstag: Hannah wurde 1 Jahr älter. Die Mädchen hatten ein Zimmer dekoriert und Unmengen an Süßigkeiten besorgt. Da wir fast den ganzen Flur gebucht hatten, störte sich auch niemand an der Partymusik.
 Am Sonntag, den 20. Mai, trafen sich alle am reichhaltigen Frühstücksbuffet. Und pünktlich um 10:20 standen alle Schüler vor dem Hotel, um in den Bus zum Flughafen zu steigen.
 Der Rückflug startete mit 55 Minuten Verspätung und als es endlich losging, holten die meisten Schüler etwas Schlaf nach. Wir landeten in Hamburg und wieder gab es eine Verspätung, wir warteten 45 Minuten auf den ICE. Der Zug war sehr voll und alle unsere reservierten und bezahlten Plätzte belegt. Nicht alle Mitreisenden wollten ihren Platz freiwillig räumen und da musste Frau Stebbing etwas energisch werden. Immerhin waren unsere THSler schon lange auf den Beinen. Leider verpassten wir den Anschlusszug in Hannover und mussten auf den nächsten ICE  warten. Auch dieser hatte Verspätung und so kamen wir mit fast 2 Stunden Verspätung in Bielefeld an. Wir hatten eine wunderbare Zeit in Russland und zur Belohnung gibt es auch gleich im Anschluss Pfingstferien.
 An dieser Stelle geht ein großes Dankeschön an die Schule Nr.2 und die Schulleitung Frau Ludmilla Obolenskaja , die uns so herzlich aufgenommen hat und besonders an den Koordinator Herrn Grigorov, der alles so perfekt organisiert hat. Unser Projekt war ein voller Erfolg: Das Thema Kunsthandwerk ist sehr vielfältig und hat uns näher zusammen gebracht durch gemeinsame workshops von deutschen und russischen Schülern. Die Stadt Welikij Nowgorod durften wir so unter einem besonderen Gesichtspunkt kennenlernen. 
 Wir hatten eine tolle Zeit in Welikij Nowgorod. Die überwältigende Gastfreundschaft haben alle sehr genossen. Unsere Schüler wurden in den Gastfamilien verwöhnt und ihnen wurden alle Wünsche erfüllt. Die Projektarbeit war wirklich interessant und wird im November in Bielefeld weiter entwickelt werden. Wir haben viele neue Freunde gewonnen und freuen uns auf den Gegenbesuch der russischen Schüler und Lehrer.
 Wir bedanken uns besonders bei der Stiftung Deutsch-Russischer Jugendaustausch in Hamburg, die unseren Schüleraustausch und unser Projekt finanziell gefördert hat.  
 Unser herzlicher Dank gilt auch der Stadt Bielefeld und Herrn Oberbürgermeister Clausen, durch die uns ebenfalls ein finanzieller Zuschuss gewährt werden wird.